19.06.2023
„Surfacing“ bei HURCO
Surfacing verbessert Programmieraufwand enorm
Mit der „Solid Model Import“-Option von HURCO lassen sich 3D-Modelle, die als STEP-Datei vorliegen, direkt von HURCO-Maschinen importieren. Zu dem derart übertragenen Volumenmodell kommt nun mit der neuen „Surfacing“-Option der Oberflächendatensatz hinzu. Damit lassen sich mit der HURCO-Steuerung auch Freiformflächen – also mehrfach gekrümmte Flächen – für die Bearbeitung an der Maschine programmieren. Das war so bisher nicht möglich.
HURCO sieht daher in Surfacing nichts weniger als einen Generationssprung in der Programmentwicklung. Dass die neue Option ab jetzt die programmtechnische Interpretation mehrfach gekrümmter Oberflächen gestattet, ist umso wichtiger, als es immer mehr Bauteile gibt, die mit solchen Flächen konstruiert werden. Damit nehmen Aufgaben zu, die sich mit herkömmlichen Methoden nicht mehr kostendeckend abarbeiten ließen: Zwar konnten 3D-Oberflächen auch bisher schon in einzeln programmierten Schritten hergestellt werden, dies war aber zeitintensiv. Komplexere Freiformflächen erforderten stets den Einsatz eines CAM-Arbeitsplatzes. Mit der neuen Surfacing-Funktion ist dies mit der HURCO Steuerung jetzt ebenfalls direkt an der Maschine möglich.
Verbessertes Teile-Handling
Bei der Option Solid Model-Import können Volumenkörper im STEP-Format direkt in der Steuerung eingelesen und zur Programmierung verwendet werden. Die Hinzuziehung externer Dienstleister zur Erzeugung von 2D-Zeichnungen mit Bemaßung entfällt damit. Dies hilft allen, die häufig Änderungswünsche in der laufenden Produktion erhalten. Auch Lohnfertiger, die stark einzelteilorientiert sind und ihre Daten in der Regel als Modell ohne Zeichnung mit Bemaßung erhalten, profitieren davon.
Die Funktion Surfacing ist ein neuer Bestandteil dieser Option. Hierbei handelt es sich um einen Oberflächendatensatz, der die 3D-Oberflächendaten des Solid-Modells übersetzt und einen Bearbeitungsdatensatz erzeugt. Wer seine Aufträge nur noch als Solid-Modell erhält, kann sich einen CAD-CAM-Arbeitsplatz sparen. Oder eben auch bestehende CAD-CAM-Arbeitsplätze ausschließlich für die Programmierung hochkomplexer Bauteile nutzen. Weniger komplexe 3D-Bauteile oder 2D-Bauteile, die eine 3D-Oberfläche ausweisen, werden per Solid-Modell direkt an der Maschine eingelesen und programmiert.
Einfach zum fertigen Programm
HURCO ist derzeit der einzige Steuerungsanbieter, mit dem sich Freiformflächen so an der Maschine programmieren lassen. Zu diesem Alleinstellungsmerkmal kommt die kurze Einarbeitungszeit hinzu: Wer bereits Solid Modell Import an einer HURCO nutzt, benötigt fünf Minuten. Wer die Maschinen kennt und das gesamte Feature zum ersten Mal nutzen will, benötigt einen halben Tag. Technisch wird dafür im aktuellen Softwarepaket nur eine Option freigeschaltet. Erforderlich ist ein Freischaltcode, den HURCO auf Anforderung für die Maschine generiert und dem Anwender per E-Mail sendet. Dieser liest diesen Code ein und los geht‘s.
Sollte der Anwender eine ältere Softwareversion nutzen, kommt zu diesem Procedere eventuell ein Update hinzu. „In der Summe stellt Surfacing für uns einen logischen Entwicklungsschritt dar, mit dem wir den Kundenbedürfnissen auf der Spur bleiben“, unterstreicht Sebastian Herr, Leiter Anwendungstechnik bei HURCO. „Wir sorgen dafür, dass der Anwender per Werkstattprogrammierung einfach zum fertigen Programm kommt.“